Mit dem Café St. Oberholz in Berlin-Mitte gehörte Ansgar Oberholz zu den Pionieren des mobilen Arbeitens. Die Möblierung der ersten Arbeitsplätze war typisch für das Berlin der 2000er Jahre: die digitale Bohème saß auf ein paar ausrangierten Schulstühlen – eine günstige wie nachhaltige Lösung zwar, aber auch ziemlich unbequem auf Dauer. Im Laufe der Jahre, 20 sind seitdem vergangen, sind nicht nur die Ansprüche an temporäre Arbeitsplätze gestiegen, auch das Unternehmen St. Oberholz hat sich weiterentwickelt, betreibt allein in Berlin aktuell zehn Standorte. Der neueste Standort für Flex Offices und Coworking in Berlin-Friedrichshain setzt in vielerlei Hinsicht neue Maßstäbe im Bereich Kreislaufwirtschaft.
Es sind nicht nur die „geretteten“ Grünpflanzen, die schon vor ihrem Einzug in die dritte Etage einer ehemaligen Tischlerei ein erstes Leben hinter sich hatten. Es gibt Wände aus Naturmaterialien wie Stroh und Kalkputz, die Systemtrennwände sind sogenannte Re-Use-Elemente. Sie stammen aus einem Stuttgarter Bürogebäude. Architektin und Bestandsentwicklerin Carolina Mojto, die sich seit vielen Jahren für das zirkuläre und nachhaltige Bauen im Bestand engagiert, fand sie über ihre Partner von Concular, einem Vermittler für Baumaterialien aus Rückbauprojekten. Für Carolina Mojto, die auch Miteigentümerin des Gebäudes ist, war es ein Glücksfall, mit Ansgar Oberholz und dem Team von St. Oberholz Gleichgesinnte zu finden, die den Anspruch in punkto Gestaltung, Nachhaltigkeit und Kreislauffähigkeit teilen.