Nachhaltige Architektur, das ist für Kengo Kuma das Aufrechterhalten von Traditionen verknüpft mit innovativen Strukturen, der Nutzung von lokaler Handwerkskraft und Wissen. „Der Respekt vor der Kultur und dem Umfeld des Ortes, an dem ich arbeite“, so der Architekt, sei der primäre Anspruch in seinen Designs und mit ein Grund, warum er sich schon vor vielen Jahren von Stahl und Beton abgewandt habe. Denn Beton, sagte Kuma mal in einem Interview, unterbinde nun mal jede Kommunikation mit dem Ort.
Selbst in einem traditionellen japanischen Holzhaus aufgewachsen, arbeitet er mittlerweile vornehmlich mit Holz aus der jeweiligen
Region. Für ihn das Schlüsselmaterial des 21. Jahrhunderts: „Seine Wärme und sein Geruch wirken wohltuend auf Menschen, nicht zuletzt weil sie früher in Wäldern lebten, die ihnen Schutz und Schatten boten. Außerdem bedeutet es für mich die Zukunft des Bauens, weil es CO2-neutral ist und wir so auf den Klimawandel als unsere größte Herausforderung reagieren können. Daher verwende ich es so viel wie möglich.“
Ganz der japanischen Tradition folgend, ist Kumas Architektur von Licht-und-Schatten-Spielen geprägt. Durchlässige, filigrane Formen und große Glasflächen lassen innen und außen fließend ineinander übergehen. Seine Gebäude warten mit einer einladend warmen Atmosphäre auf. Doch genauso wie Kuma auf regionale Materialien und den Einsatz lokaler Handwerkskunst setzt, so selbstverständlich ist für ihn auch der Einsatz neuester Technologien, um alles zur Entfaltung zu bringen. Es gehe nicht darum, technisch aufwändige Gebäude aus Holz zu schaffen, vielmehr müsse die Textur der Großstädte verändert werden – mit natürlichen und menschenfreundlichen Materialien.