Bis vor Kurzem bewohnte Nadia Waldherr selbst eine 28-Quadratmeter große Wohnung – Erfahrung mit der Gestaltung von kleinen Räumen bringt die Interior Designerin des CI-Hauses Marcus Hansen in München also quasi von Hause aus mit. Gemeinsam mit Marcus Hansen, spricht sie über aktuelle Microliving-Projekte, unterschiedliche Ansätze beim Einrichten von Microliving-Apartments und Designklassiker, die wenig Platz beanspruchen.
1. WIE VIEL PLATZ BRAUCHE ICH ZUM LEBEN? ODER: WAS WIR VON ASIATEN LERNEN
KÖNNEN
Ob Zweitwohnung oder Hauptwohnsitz, Studentenwohnung oder serviced Apartments mit integrierten Co-Working-Arbeitsplätzen – nicht nur in München scheint der Trend zum Mikrowohnen ungebrochen. Kein Wunder, bei stetig steigenden Quadratmeter-Preisen in Ballungsgebieten, in denen großzügige Wohnungen längst Mangelware sind. Dabei ist weder die angespannte Wohnungssituation in Großstädten noch die zunehmende Anzahl an Mikro-Apartments eine ausschließlich deutsche Entwicklung. So unterscheidet sich auch die Definition dessen, wo Mikrowohnen anfängt und was es beinhaltet international mitunter deutlich voneinander, so Marcus Hansen: „Wenn in Tokio eine vierköpfige Familie auf 15 Quadratmetern lebt, ist das natürlich etwas ganz anderes, als in München. Denn dort findet das gesellschaftliche Leben außerhalb der eigenen Wohnung statt, während es für uns dazugehört, Gäste zuhause zu bewirten. Allerdings ist der Wohnraum auch in München vergleichsweise teuer und wir haben es historisch mit kleinen Wohneinheiten zu tun. Die Unterscheidung ist aber für uns vor allem deshalb relevant, weil wir momentan einen starken Zuzug aus dem asiatischen Bereich haben.“