Holz
Migumi

Mittler zwischen Mensch und Raum

Mit der Möbel-Serie Migumi hat Architekt Kengo Kuma ein fantastisches Lichtspiel kreiert.
Mittler zwischen Mensch und Raum
Catherine Hug

Für Kengo Kuma gibt es keine Abgrenzung der Bereiche Architektur, Innenarchitektur und Produktdesign. Vielmehr zählt für ihn das große Ganze, seine Gesamtvision, zu der auch das eigens entworfene Mobiliar gehört. Denn Möbel, so Kuma, seien prägend für die Raumerfahrung: „Wenn Möbel anders sind, sieht der Raum auch anders aus und fühlt sich anders an.“ Seiner ganzheitlichen Herangehensweise folgend sieht er sich eher als Gestalter des Lebens der Menschen, als sich auf die Architektur beschränken zu lassen. Seine Stühle, Tische und Sofas fungieren eigenständig als mikroarchitektonische Schemata, und weil sie näher am menschlichen Körper sind als die Architektur, seien sie oft wichtiger für unser Leben als die Architektur, so Kuma. Entworfen werden die Mittler zwischen dem menschlichen Körper und dem Raum erst in der letzten Phase der Raumgestaltung. „Es ist schwierig, mit dem Entwurf von Möbeln zu beginnen, bevor das Bild des Raumes bis zu einem gewissen Grad konkret wird.“ So auch die aktuelle Tisch- und Stuhlkollektion Migumi, die Möblierung für das luxuriöse Strandprojekt Aman Miami Beach Residences. Migumi, abgeleitet von „Mi-Assembly“, spiegelt die aufwändige Montage der Möbel und das harmonische Zusammenspiel der Materialien wider. Inspiriert vom Sonnenlicht und passend zur Materialpalette des Projekts sind es 20 Millimeter starke, quadratische Eichenholzgerüste, die im wandernden Tageslicht ein fantastisches Schattenspiel aufführen. Verstärkt werden die filigranen Konstruktionen durch eingearbeitete quadratische Edelstahlrohre. Diese strukturelle Überlegung sorgt auf subtile Weise für Haltbarkeit und bewahrt die ultraleichte Illusion, die den dynamischen Geist der sonnigen Stadt widerspiegelt.

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