„Unsere Vorfahren mussten die wenigen Dinge, die es gab, effizient nutzen und sie häufig wiederverwenden. Der Gedanke des Recycelns ist also seit Generationen in unserem Bewusstsein verankert“, sagt Benedicte Sunde von DogA, dem Norwegian Centre for Design and Architecture, das die Zusammenarbeit zwischen kreativen Talenten und Unternehmen fördert und dabei die Rolle von Design und Architektur stärken will. Im harten Klima an der stürmischen Küste und in den rauen Bergen kämpften die Norweger über Jahrtausende ums Überleben: „Wir waren eine arme Nation.“
ERFINDUNGSREICHTUM UND ZUSAMMENARBEIT
Die Not machte erfinderisch. So verwendeten norwegische Weberinnen zum Beispiel Karotten, um Wolle zu färben. „Das norwegische Design ist verspielter und teilweise bunter als sonst in Skandinavien“, sagt Sunde. Ebenso charakteristisch sei die Zusammenarbeit, die „dugnad“. Man kann das als ehrenamtliches Engagement oder Nachbarschaftshilfe übersetzen. „Dugnad“ gibt es überall: im Fußballverein, im Skiklub, man hilft Freunden auf Nachbarhöfen – und bei der Zusammenarbeit im Design.