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WeiterlesenGroße Fensterfronten, blanke Wände, fugenlose Böden und ein minimalistisches Einrichtungskonzept – frei nach dem Motto „Weniger ist mehr“ finden sich in modernen Wohnträumen immer seltener Vorhänge und andere Wohntextilien. Doch gerade die tragen wesentlich zum Wohlfühlklima in den eigenen vier Wänden bei, weiß Dr. Jeannine Schmidt, Geschäftsführerin des CI-Hauses wohnform in Konstanz.
„Mit überwiegend schallharten Oberflächen kann einfach keine Gemütlichkeit aufkommen“, so die Einrichtungs-Expertin über eine problematische Raumakustik vieler moderner Eigenheime, denen sie in ihren Beratungen häufig begegnet und für die sie eine einfache Lösung parat hält: „Vorhänge und Teppiche, sowie textile Oberflächen generell, sind äußerst wirksame Mittel für eine bessere Raumakustik. Dabei gilt: je schwerer der Stoff, desto akustisch wirksamer. Wobei selbst ein leichter Leinenstoff schon viel bewirken kann“, erklärt sie.
Aber auch aus Sichtschutz-Gründen rät Schmidt, die das traditionsreiche Einrichtungshaus bereits in vierter Generation führt, gern zu Vorhängen: „Dem Trend zu großzügigen Glasfronten steht häufig eine fehlende Weite gegenüber. Das Sichtproblem, das damit natürlicherweise entsteht, kann mit einem Vorhang sehr individuell gelöst werden“, ergänzt sie.
Bereits seit 40 Jahren gehört Sinfonia von Création Baumann zu den beliebtesten Vorhangstoffen für den Privat- und Objektbereich. Der transparente Vorhangstoff besteht aus 100% Polyester und ist waschbar.
Geheimnisvoll und futuristisch erlaubt Ease von Kinnasand Durchblicke. Eine extrem feine Dreherbindung zeichnet den transparenten Vorhangstoff aus der Tailor Made-Kollektion aus.
Weil der Fenstertyp über die Art der Aufhängung entscheidet, steht er in den ausführlichen Beratungsgesprächen meist an erster Stelle. Dazu gehören neben den genauen Maßen auch Einbauort und Öffnungsmechanismen des Fensters. „Wenn das Fenster bis unter die Decke reicht, kommt praktisch nur eine Schiene von Wand zu Wand in Frage. Die ist heutzutage bauseits häufig schon eingelassen“, so Schmidt.
Bei Altbaufenstern mit Nische und Sturz darüber, sei eine Schiene dagegen weniger geeignet. In solchen Fällen setzt die Expertin auf Vorhangstangen, die über schmalen Fenstern durchaus dekorativ wirken. Aber: ist die Fensterfront breiter als zwei Meter, werden Zwischenträger nötig, die das Verschieben des Vorhangs einschränken. Eine Alternative dazu bieten sogenannte Schienenstangen, also Hohlrohre mit Stangenoptik, bei denen der Vorhang dank Innenlauf über die gesamte Länge bewegt werden kann.
Zwar hänge das optimale Ergebnis immer von den individuellen Gegebenheiten vor Ort ab, „bei großflächigen Fenstern ist aber ein normaler Vorhang, der in Wellen gelegt wird, meist die beste Wahl, denn die dünne Schiene nimmt oben keine Sicht weg und der Vorhang kann dank seiner Wellen sehr eng zusammengeschoben werden. So verbleibt selbst bei aufgezogenem Vorhang dank der Fülle des Stoffes eine akustische Wirksamkeit“, so Schmidt.
Wie ein Schalldämpfer wirkt der leichte Uni-Stoff Mute von Zimmer + Rohde. Trotz seiner hohen Transparenz verbessert er die Raumakustik in Wohn- und Büroräumen spürbar.
Der halbtransparente, doppeltbreite Dekorationsstoff Tem Cs von Nya Nordiksa überzeugt als universell einsetzbarer Basic mit trockenem, natürlichen Look in drei zarten Weiß-Nuancen.
Ob der Vorhang auf dem Boden aufliege oder leicht schwebe, sei für sie reine Geschmackssache, „da gibt es kein Richtig oder Falsch, nur praktische Aspekte, die für einen etwas längeren und damit aufliegenden Vorhang sprechen”, so Schmidt. Etwa bei hygrokopisch reagierenden Stoffen, die je nach Feuchtigkeit im Raum länger oder kürzer sind. Außerdem gebe es viele Stoffe, die mit der ersten Wäsche einliefen, so Schmidt. Diese könne man entweder bereits vor der Anfertigung einmal vorwaschen oder man kalkuliert etwas mehr Länge mit ein und lässt den Vorhang erst einmal aufsetzen. Halblange Vorhänge wiederum sind für sie ein absolutes No-go. Bei halbhohen Fenstern mit darunter installiertem Heizkörper empfiehlt sie lieber eine maßgefertigte Kombination aus Rollo und passendem Vorhang.
Bei der Auswahl des optimalen Stoffes steht für Jeannine Schmidt das Kundenbedürfnis an erster Stelle: „Soll der Vorhang eher über eine akustische Wirksamkeit verfügen, tagsüber oder nachts als Sichtschutz dienen oder tatsächlich verdunkeln?“
Erst danach geht es an die stilistische und farbliche Auswahl, bei der sie sich meist an der Wandfarbe orientiert: „Eine Nuance heller oder dunkler als die benachbarten Wände passt eigentlich immer“, verrät Schmidt und ergänzt: „Weiße Vorhänge wirken stark aufhellend. Deshalb macht es je nach Anteil des Fensters manchmal Sinn, in den Graubereich zu gehen. Gerade ein großflächiger Vorhang sollte sich der Architektur eher unterordnen.“
Ein Freund gemusterter Stoffe ist Schmidt nicht: „Die Leute wollen den Blick nach außen. Da soll nichts davon ablenken“, erklärt sie den Trend zu einfarbigen, möglichst natürlich wirkenden Kollektionen.
Kunden, die partout keinen Vorhang wünschen, zeigt Schmidt in Bahnen laufende Flächenvorhänge als mögliche Alternative. „Allerdings erfordern sie mehrläufige Schienen, auf denen die Bahnen laufen. Je größer die Fensterfläche, desto tiefer ragt die Schiene in den Raum hinein“, gibt sie zu bedenken.
Um die Haltbarkeit des Stoffes zu erhöhen, empfiehlt Jeannine Schmidt die jährliche Reinigung der Vorhänge – in der heimischen Waschmaschine oder in einer speziellen Reinigung: „Der Staub lässt den Stoff mit der Zeit porös werden“, erklärt die Expertin, die für ihre Kunden bei Bedarf das Ab- und Aufhängen der Vorhänge sowie den Transport zur Reinigung übernimmt. Daneben gehören Aufmaß der Fenster ebenso selbstverständlich zum Service des CI-Hauses, wie die Anfertigung der Vorhänge, die Montage der dazugehörigen Aufhängung, sowie bei Bedarf das jährliche Ab- und Aufhängen der Vorhänge und der Transport zur jährlichen Reinigung.
Création Baumann, Kinnasand, Zimmer + Rohde, Nya Nordiska, Dr. Jeannine Schmidt
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