Die Technologien und Materialien für eine nachhaltige Bauwende sind längst vorhanden. Lösungsansätze für den drängenden Mangel an bezahlbaren Wohnraum ebenso. Was bisher fehlte, ist die visionäre Verbindung dieser Elemente – ein ganzheitlicher Ansatz, der nicht nur funktional, sondern auch ästhetisch überzeugt, im besten Falle kreislauffähig ist. Einer, der voran geht und es „einfach“ macht, ist Ingo Pott.
Mit einem Bürogebäude aus Holz zeigte der Architekt bereits 2015, wie man nachhaltige und identitätsstiftende Architektur schaffen kann. Das Chamäleonhaus in Berlin, Sitz des nachhaltigen Reiseveranstalters Chamäleon, vereint einen besonderen Umgang mit dem Baustoff Holz, nachhaltigen Technologien und kreislauffähigen Materialien unter einem Dach – und reflektiert zugleich die besondere Kultur des engagierten Tourismusunternehmens.
Ein verantwortungsvoller Umgang mit der Natur, soziales Engagement bei seinen Reiseangeboten und in der gesamten Unternehmensführung: „Das Unternehmen hatte von Anfang an Nachhaltigkeit in seiner DNA, was sich perfekt mit meiner architektonischen Vision verband“, beschreibt Architekt Ingo Pott den nachhaltigen Reiseveranstalter Chamäleon. Für dessen Gründer und Geschäftsführer Ingo Lies hatte Pott bereits einige Jahre zuvor das Wohnhaus der Familie gebaut. Begeistert von dem Prozess, aus dem sich die Architektur heraus entwickelte, beauftragte er Ingo Pott erneut. Als Sparring-Partner“, wie Pott sagt, bei der Entwicklung einer für das Unternehmen passenden Bühne.
Der neu zu erbauende Firmensitz sollte den Mitarbeitern bereits über die Architektur ein Gefühl der Zugehörigkeit zu dem durch und durch nachhaltig agierenden Unternehmen vermitteln: aus nachwachsenden Rohstoffen und damit komplett rückführbar und mit eigener, nahtlos in die Architektur integrierten Photovoltaik-Anlage zur Energiegewinnung.
„Ich wollte einen Holzbau machen, der nicht aussieht wie der klassische Holzbau“, beschreibt Ingo Pott den Entwurf, der zu einer Zeit entsteht, in der das Thema „Nachhaltig bauen“ noch keines ist. Mit dem Chamäleonhaus will er etwas Neues zu schaffen: Identitätsstiftende Architektur statt österreichischer Alpenhütte.