Textilpflege
Stoffsofa richtig reinigen
So werden Ihre Polstermöbel wieder

Sauber

Eine gute Investition in Ihr Zuhause: Mit der richtigen Pflege bleiben Stoffsofas und Sessel viele Jahre schön.
AUTORIN: Catherine Hug

Die Krümel vom Vorabend absaugen – selbstverständlich! Aber wie sieht effektive Polsterpflege aus, die Ihre Couch lange so schön und gepflegt aussehen lässt wie am ersten Tag? Klar ist: reinigen Sie Ihr Sofa regelmäßig, verlängern Sie die Lebensdauer der Polster, denn Staub und Schmutz führen zur Abnutzung der Bezugsstoffe und beeinträchtigen ihre flammhemmenden Eigenschaften. Welche Pflege textile Oberflächen brauchen und mit welchen Mitteln Sie Ihre Polstermöbel wieder schön sauber bekommen: wir haben die besten Tipps zur Polsterpflege, die für uns schon vor dem Kauf beginnt.

Welcher Stoff eignet sich am besten für Ihr Sofa?

Denn nicht alles hängt von der richtigen Polsterpflege ab. Vieles können Sie sich schon durch den Kauf entsprechend pflegeleichter, robuster und langelebiger Polsterstoffe erleichtern. Besprechen Sie also mit einem fachkundigen Berater in Ihrem CI-Einrichtungshaus wie empfindlich oder robust Ihre Polstermöbel sein dürfen und wieviel Aufwand Sie zur Pflege der neuen Möbel investieren möchten. Selbstverständlich sind unsere Experten auch die richtigen Ansprechpartner, wenn es um die passenden Textilreiniger und Erste-Hilfe-Tipps bei Flecken Ihres neuen Lieblingssofas geht. 

Vielleicht ist der von Ihnen präferierte Sofabezug auch bereits ab Werk mit einer Fleckschutz-Imprägnierung versehen. Die schützt vor dem tiefen Eindringen von Flüssigkeiten in das Gewebe. Achten Sie außerdem auf waschbare und abnehmbare Sofabezüge, denn die erleichtern die regelmäßige Reinigung wesentlich. Auch spezifische Eigenschaften des Gewebes in punto Abriebfestigkeit, Pillinggrad, Lichtechtheit und Strapazierfähigkeit des Gewebes sollten in Ihre Kaufentscheidung mit einfließen. Was die Kennzahlen bedeuten, erklären wir Ihnen im Anschluss.

Und wie oft sollte ich mein Sofa reinigen?

Es gibt kein Möbelstück, das gänzlich ohne Pflege auskommt, zumindest wenn Sie lange Freude daran haben wollen. Gleiches gilt auch für Stoffsofa, Sessel und Co. So sollten Sie die Polster mindestens einmal wöchentlich mit dem Staubsauger und einem geeigneten Aufsatz gründlich absaugen. Um die Fasern empfindlicher Velours- und Chenille-Stoffe nicht zu beschädigen, saugen Sie dabei in Richtung des Flors. Viele Möbelhersteller empfehlen darüberhinaus eine gründlichere Reinigung im Abstand von sechs Monaten. Ob Sie einen Fachbetrieb hinzuziehen oder sich mit einem speziell auf die Fasern abgestimmten Polsterreiniger selbst an die Arbeit machen, bleibt dabei Ihnen überlassen.

 

Vor dem Kauf: Kennen Sie die (Stoff-)Qualitäten Ihres Sofas?

Nicht jeder Bezugsstoff eignet sich für jeden Einsatz und manchen Stoffen sieht man Ihre Nutzung allzu schnell an. Umso wichtiger, dass Sie die spezifischen Eigenschaften des Bezugs kennen und um seine Grenzen wissen. Ausschließlich hochwertige Qualität und Möbel, die darauf ausgelegt sind, ein Leben lang zu halten erwarten Sie in den Einrichtungshäusern der Creativen Inneneinrichter.

Scheuertouren (nach Martindale-Methode) – gibt die Widerstandsfähigkeit eines Stoffes an.

Die Martindale-Methode ist ein Verfahren, um die Scheuerfestigkeit von Möbelstoffen zu testen. Bei diesem Test wird der Stoff mit einer vorgegebenen Gewichtsbelastung in kreisenden Bewegungen gegen einen Standardwollstoff gerieben. Das Martindale-Testgerät verwendet 5.000 Intervalle bis zwei Fäden des Stoffes verschlissen sind. Je nachdem, wo und wie Sie Ihre Polstermöbel einsetzen möchten, gibt diese Kennzahl Auskunft über die zuerwartende Lebensdauer der Stoffbezüge.

Mindestanforderungen
Private und Räume mit leichter Nutzung: 10.000 – 15.000 Schleißtouren
Private Räume mit starker Nutzung und Büros: 15.000 – 25.000 Schleißtouren
Öffentliche Bereiche und ÖPV: 25.000 – 45.000 Schleißtouren

Abriebfestigkeit auf einer Skala von 1 (sehr gering) bis 5 (sehr gut) – Wie leicht überträgt sich die Farbe eines Möbelstoffs auf einen anderen.

Lichtechtheit auf einer Skala von 1 (sehr gering) bis 8 (hervorragend) – Wie stark verändert sich die Farbe eines Stoffes durch die Einwirkung von künstlichem oder natürlichen Licht. Soll das Stoffsofa in den Wintergarten oder direkt ans Fenster? Dann sollten Sie diesen Kennwert unbedingt im Auge behalten.

Pilling auf einer Skala von 1 (sehr stark) bis 5 (keine). Als Pillingverhalten wird bezeichnet, wie schnell und stark ein Stoff Fusseln, Flusen oder Faserknötchen bildet. Auch wenn Pilling kein Indiz für mindere Qualität eines Stoffes ist, sollten Sie die mögliche Veränderung der Oberfläche bei Ihrer Auswahl berücksichtigen.

 

Erste Hilfe für Ihre Polstermöbel: So entfernen Sie Flecken aus dem Sofa

Tee, Kaffee oder Rotwein: Ist doch mal was daneben gegangen, heißt es handeln. Denn bei der Fleckenentfernung auf Polstermöbel gilt: je schneller, desto besser. Verschüttete Flüssigkeiten nehmen Sie mit einem Stück Küchenrolle oder einem saugfähigen Tuch auf, eingetrocknete Flecken lassen sich mit einem Löffel oder einem stumpfen Messer ablösen. Krümel können mit dem Staubsauger abgesaugt werden. Für sichtbare Verunreinigungen verwenden Sie anschließend einen mit sauberem, warmen Wasser befeuchteten Schwamm oder ein ausgewrungenes Tuch. Ein Versuch wert ist die Verwendung von kohlensäurehaltigem Mineralwasser. Die Blasen lösen in vielen Fällen den Schmutz. Wichtig ist dabei, dass der Sofabezug nicht komplett durchfeuchtet wird, sondern nur oberflächlich mit der Flüssigkeit benetzt wird. Um Ränder zu vermeiden, tupfen Sie den Stoff von außen nach innen ab und föhnen ihn bei niedriger Temperatur langsam trocken. Nach der Fleckentfernung sollte das Reinigungsmittel mit einem feuchten Tuch vollständig entfernt werden, da Rückstände der Tenside zu einer schnelleren Wiederverschmutzung führen. Benutzt werden darf das Sofa erst, wenn es vollständig durchgetrocknet ist.

Fettige Flecken brauchen dagegen eine spezielle Behandlung: Ein geeigneter Polsterreiniger oder Lösungsmittel wie Terpentinersatz oder Waschbenzin können hier die richtige Wahl sein. Aber Achtung: Halten Sie immer die vom Hersteller empfohlene Dosierung ein und testen Sie das Mittel zur Fleckenentfernung unbedingt zunächst an einer unauffälligen Stelle, um herauszufinden, ob und wie sie sich auf den Bezug auswirken. Sollten die Flecken nach dieser Behandlung noch nicht zu 100 Prozent verschwunden sein, empfehlen wir eine professionelle chemische Reinigung. Die sollten Sie darüber informieren, ob und wie Sie den Fleck bereits behandelt haben. 

Etwas anderes ist es mit dunklen Verfärbungen, die durch Jeans verursacht wurden. Eine Entfernung dieser Flecken ist mitunter nicht zu 100 Prozent möglich. Achten Sie deshalb unbedingt darauf, welche Kleidungsstücke potenziell überschüssige Farbe abgeben.

Übrigens: Dampfreiniger eignen sich nicht zum Entfernen von Schmutz auf Textilien, da der Dampf den Schmutz nur tiefer in das Textil drückt. 

Gut ist, wenn Sie ein passendes Textil-Pflege-Set bereits zuhause haben. Spezielle Pflege-Sets, abgestimmt auf die unterschiedlichen Stoffe von verschiedenen Herstellern erhalten Sie zum Beispiel im LCK-Pflegemittel-Shop.

 

Samt- und Velours-Stoffe

Etwas empfindlicher als flach gewebte Stoffe reagieren Velourstextilien. So können auf ihnen durch die Fleckenentfernung dunklere Stellen auftreten. Auch ein Sitzspiegel, also eine sichtbare Abnutzung der Sitzfläche lässt sich vor allem bei Baumwollvelours kaum vermeiden. Diese typischen Veränderungen zeugen weder von einem Mangel noch von minderer Qualität und können durch das Bürsten im feuchten Zustand und mit einer weichen Bürste häufig wieder entfernt werden, wenigstens aber deutlich gemindert werden. Legen Sie ein feuchtes Tuch auf die komplette Oberfläche oder sprühen Sie es mit destilliertem Wasser ein und bürsten Sie anschließend in Florrichtung. Oft lässt sich der Flor auch mithilfe von Dampf wieder aufstellen. Dafür halten Sie beim Bedampfen einen Abstand zwischen Gerät und Textil ein und lassen Sie den Stoff vollständig trocknen.

In der Waschmaschine oder in die Reinigung: Abnehmbare Bezüge sind immer eine gute Idee

Einfacher ist die Pflege bei abnehmbaren Bezügen. So lassen sich viele Synthetikfasern wie Trevira, CS oder Polyester ganz normal in der Waschmaschine waschen. Den Stoff auf links, beladen Sie die Maschine nur halb und schleudern auf niedrigster Stufe. Der Bezug sollte anschließend liegend trocknen, damit er seine Form behält und noch leicht feucht auf das Möbelstück gezogen werden. Bevor das Polstermöbel wieder benutzt wird, sollte der Bezug allerdings vollständig getrocknet sein. Eine chemische Reinigung erfordern abnehmbare Sofabezüge aus gewebten Wollstoffen. Aber auch bei besonders großen Bezügen empfiehlt sich die professionelle Reinigung, um deren Lebensdauer zu verlängern.

Mit abnehmbaren Bezügen lässt sich dazu noch die Lebensdauer Ihrer Polstermöbel nahezu unendlich verlängern. Denn die hochwertigen Möbel sind für die Ewigkeit gemacht und brauchen oft nur einen neuen Bezug, um wieder im gewohnten Glanz zu erstrahlen. Ganz im Sinne unserer Nachhaltigkeitskriterien erspart Ihnen das den Neukauf und der Umwelt einer Menge CO2-Emissionen. 

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