Licht und Farbe
CI Magazin

Wo das Licht zur Farbe wird

CI Redaktion

Je nach Tageszeit, Winkel und Witterung moduliert Licht die Atmosphäre unserer Räume. Es taucht das Interieur in flirrende Gelbtöne, warmes Orange, kühles Blau oder flüchtiges Rosa. Farben, die nicht bleiben wollen. Keine Pigmente, nur flüchtige Erscheinungen an Wänden, Boden und auf der Haut.
Das Farbspektrum, das hier im Holocene House der CplusC Architects so kunstvoll inszeniert wird, erinnert uns daran: Farbe existiert nicht ohne Licht. Sie ist keine feste Eigenschaft, sondern ein flüchtiges Phänomen – ein sinnliches Echo. Was wir sehen, ist ein Dialog zwischen Strahl und Oberfläche, zwischen Natur und Gestaltung.

Es ist das Licht, das die Farben lebendig macht – und sie ständig neu erfindet. Wie ein Prisma bricht das bunte Glas dieses einfallende Licht und filtert es in leuchtenden Farben, ein flüchtiges Schattenspiel auf Wänden, Boden und Möbel, das jeden Morgen aufs Neue erwacht. Morgens erst als kühles Gelb im stillen Licht, klar und kontemplativ, bevor sich mit dem Lauf der Sonne auch die Farbtöne wandeln: So pulsiert ein lebendiges Orange durch den Mittag, nachmittags gewinnt das sanfte Rosa an Bedeutung – weich, beinahe träumerisch. Am Abend legen sich die Farben schwerer auf die Flächen, gedämpft und tief, wie ein langsames Ausatmen. So bringt jede Tageszeit eine neue Atmosphäre hervor und Gestaltung wird zur leisen Kunst der Balance: ein Resonanzraum für das Unsichtbare. Sie filtert das Außen, ordnet das Innen. In einer Welt voller Reize und digitaler Überforderung braucht es Orte, die nicht überwältigen, sondern antworten. Räume, die leise sprechen – mit Licht und Farbe.

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