Als es im Frühjahr letzten Jahres für Millionen von Arbeitnehmern ins Homeoffice ging, war in vielen Haushalten Improvisationstalent gefragt: Da wurde der Küchentisch kurzerhand zum Arbeitsplatz erklärt, ganze Familien versuchten sich in konzentriertem Teamwork am gemeinschaftlichen Esstisch. Eine Situation, die, so herausfordernd sie sich für viele darstellte, auch den Blick für das Wesentliche schärfte – und alsbald lange Warteschlangen an den Wertstoffhöfen zur Folge hatte. Das Beste aus der Situation zu machen, bedeutete in vielen Fällen, sich in seinen eigenen vier Wänden erst einmal mehr Luft zu verschaffen. Um sich, von unnötigem Ballast befreit, an die Optimierung der neuen Wohn- und Arbeitsstätte zu machen.
Dem auf die Schnelle eingerichteten Arbeitsplatz fehlte es zunächst meist an Stauraum: für Unterlagen und Ordner, für Arbeitsmaterial oder Bücher. Besonders in kombinierten Wohn- und Arbeitsbereichen erschwerte dieser Makel das Abschalten nach Feierabend. Ganz zu schweigen von parallelem Arbeiten und Entspannen in Mehrpersonenhaushalten mit offenen Grundrissen. Und so folgte dem Aufräumen und Ausmisten die Suche nach funktionalen wie wohnlichen Möbeln, Regale als Raumteiler, Sideboards, Rollcontainer – eben alles, um den Spagat zwischen Konzentration und Kontemplation in den immer gleichen vier Wänden zu ermöglichen.