TRENDSCOUT
OUTDOOR

DRAUSSEN IST WIE DRINNEN, NUR ANDERS

Teakholz und eine üppige, wetterfeste Polsterung: Ayana von Naoto Fukasawa für B&B Italia zaubert fernöstliches Flair auf die heimische Terrasse.
Wir müssen nicht am Waldrand oder nahe der Berge wohnen, um von der entspannenden Wirkung der Natur zu profitieren. Allein der Blick ins Grüne senkt unser Stresslevel spürbar: So wird in der warmen Jahreszeit der Morgenkaffee auf der Terrasse zur Meditation, das Abendessen auf dem Balkon zur kleinen Auszeit nach einem langen Tag.
AUTORINNEN: Jessica Jungbauer, Catherine Hug

Hieß der Einrichtungstrend der letzten Jahre noch „Urban Jungle“, also die eigenen vier Wände mit möglichst üppigem Grün zu schmücken, zieht es uns nach diesem Winterbei jeder Gelegenheit nach draußen – am besten mitsamt der Lieblingsmöbel. Dafür bieten die zahlreichen Indoor-outdoor-Kollektionen namhafter Hersteller für jeden etwas Passendes: Ob filigran oder massiv, gepolstert, geflochten, bespannt oder pur – nie war die Auswahl an outdoorgeeignetem Mobiliar so vielfältig, die Sehnsucht nach neuen (Außen-)Räumen so groß.

Aktuelle Entwürfe vereinen dabei klare Linien, geometrische Formen und eine elegante Farbgebung. Optisch sind so In- und Outdoor-Möbel kaum mehr voneinander zu unterscheiden: Was heute auf der Terrasse steht, könnte sich im nächsten Winter ebenso gut im (beheizten) Wohnbereich machen, im Wintergarten sowieso. Die Stühle, einst für den Essbereich gekauft, sind nicht nur schöner, sondern auch noch komfortabler als die nun ausgedienten Gartenstühle? Dann nichts wie raus mit ihnen.

Was zählt, bei aller Flexibilität? Der hohe Komfort, den die neue Generation der Outdoor-Möbel durchweg bietet, darf nicht zu Lasten der Umwelt gehen. Zum Einsatz kommen deshalb natürliche Hölzer, am besten heimischen Ursprungs, aber auch wetterfeste Hightech-Fasern und Materialien, die zumindest recycelbar und/oder aus Pflanzenfasern hergestellt wurden – oder besser gleich aus bereits recyceltem Abfall.

Aber auch die Rückbesinnung auf alte Werte und Traditionen zählt in diesen Zeiten mehr denn je. Und das nicht nur formal. So belebt Cor mit dem Farmer Sessel einen Entwurf von 1965 wieder. Dessen lose ineinandergesteckte Holzprofile und die Sitz- und Rückenbespannung aus Segeltuch machten den kastigen Sessel von Gerd Lange zu einem der wohl ersten robusten wie komfortablen Mitnahmemöbel. Tradition und Handwerk pflegt auch Janua – die Outdoor-Tische aus heimischer Robinie überzeugen mit massiver Schnörkellosigkeit und einer positiven Ökobilanz.
Und auch in Sachen Outdoor-Beleuchtung hat sich viel getan: Neben akkubetriebenen und tragbaren Lichtspendern bieten Hersteller wie Flos, Occhio oder Louis Poulsen eine große Auswahl stilvoller Lichtquellen, die rein optisch nur noch wenig mit früheren Außenleuchten gemein haben. Stimmungsvolle Atmosphäre inklusive.

Ein neues Grün hält also Einzug in unser Leben: Ob als begrünte Wand im Indoor-Bereich, wie USM Haller sie mit seinen Pflanzwänden zeigt, oder als pulverbeschichtete Metallmöbel in Grün inmitten wogender Gräser – nie haben wir das Draußen-sein-Können und alles, was uns der Natur näher bringt, mehr wertgeschätzt als nach diesem Winter.

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